Proffen als Kandidat für Specht-Nachfolge Dezernatsleitung problematisch

Die Mitglieder der Fraktion LI.PAR.Tie. finden es problematisch, dass mit Volker Proffen ein Südzucker-Manager, der als „Leiter für Regierungsangelegenheiten“ arbeitet, in die Kommunalpolitik wechselt. Seine aktuelle Aufgabe könnte vermutlich auch mit Cheflobbyist für ungesunde Ernährung umschrieben werden. Der LI.PAR.Tie.-Fraktionsvorsitzende Dennis Ulas gibt zu bedenken: „Auch für seine angestrebte Tätigkeit als Dezernent wird sich diese Lobby-Denke nicht in Luft auflösen. Außerdem wird von der CDU, die von Proffens Wirtschaftskompetenz schwärmt, offenbar der Aufgabenbereich Öffentlicher Nahverkehr beim Dezernat I als untergeordnet betrachtet. In diesem Bereich kann Proffen keinerlei Expertise vorweisen. Deshalb sollte für den Fall seiner Wahl überlegt werden, den ÖPNV an ein anderes Dezernat auszugliedern.“

Ganz generell fehlt Proffen jede Erfahrung mit kommunaler Gremienarbeit. Außerdem wünscht sich die Fraktion mehr Diversität auf der Dezernent*innen-Bank. Bei einer Wahl Proffens würde Diana Pretzell die einzige Frau in dieser Position bleiben. Menschen mit Migrationshintergrund sind in einer Stadt, in der fast die Hälfte der Bevölkerung über Migrationshintergrund verfügt, überhaupt nicht vertreten. Die Stadtgesellschaft wird so nicht repräsentiert.