Die Verwaltung möge dem Gemeinderat berichten,
- ob es für Mannheim eine stadtteilbezogene Gesundheitsberichterstattung – erweitert auf sozioökonomische Daten (Stadtteilorientierung) – gibt;
- ob es eine aktuelle, konkrete Bedarfsermittlung darüber gibt, welche Arztgruppen in welchen Stadtgebieten erforderlich sind.
Begründung:
Laut „Kassenärztlicher Vereinigung Baden-Württemberg“ ist der Versorgungsgrad in Mannheim insgesamt ausreichend gut. Bezogen auf die einzelnen Quartiere gibt es jedoch große Diskrepanzen: Während z.B. im Lindenhof ein Hausarzt für ca. 680 Einwohner*innen zuständig ist, ist die Relation im Herzogenried bei ca. 1 zu 3.500. Bei den Kinderärzten sieht die Situation nicht besser aus. Die Ansiedlung eines weiteren Hausarztes im Herzogenried ist vorgesehen, nicht jedoch eine dringend erforderliche zweite Kinderarzt-Praxis. In anderen Stadtbezirken der Sozialräume 3 bis 5 sieht es ähnlich, teilweise noch problematischer, aus.
Bereits bei der 2. Kommunalen Gesundheitskonferenz 2014 wurde explizit darauf hingewiesen, dass eine stadtteilbezogene Gesundheitsberichterstattung – erweitert um sozioökonomische Daten – unerlässlich sei, um die Bedarfslage in Mannheim genauer beschreiben zu können.
Der Fachbereich Jugendamt und Gesundheitsamt erstellte im September 2019 den sehr aufschlussreichen „Bericht zur gesundheitlichen Lage von Kindern und Jugendlichen in Mannheim (Informationsvorlage V580/2019). In diesem Bericht wurde ebenfalls auf die Diskrepanz der kinderärztlichen Versorgung in den Mannheimer Stadtteilen hingewiesen und dringende Nachbesserung empfohlen.