Zusammenarbeit mit Terre des Femmes beenden

Der Gemeinderat möge beschließen: Die Stadt Mannheim beendet die Zusammenarbeit mit Terre des Femmes Deutschland und bezieht sie nicht mehr in die Öffentlichkeitsarbeit ein.

Begründung:

Seit Jahren werden die Fahnen mit der Aufschrift „Frei leben ohne Gewalt“ von Terre des Femmes in der Woche um den 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, am Rathaus und am Friedrichsplatz gehisst.

Überdies nimmt eine Vertreterin der Organisation zeitweise am Arbeitskreis „Zwangsheirat und Frühehen“ teil, der dreimal pro Jahr zusammenkommt.

Doch Terre des Femmes Deutschland ist bereits häufiger mit Positionen aufgefallen, die eine weitere Zusammenarbeit unseres Erachtens ausschließen:

  • Sie haben sich für ein Verbot von Kinderkopftüchern ausgesprochen, was von vielen Sozialwissenschaftler*innen und Aktivist*innen als rechtspopulistisch und islamfeindlich kritisiert wird
  • Des Weiteren hat sich die Organisation für das „Nordische Modell“ ausgesprochen, das die selbstbestimmten Sexarbeiter*innen mit Menschenhandel und Zwangsprostitution gleichsetzt
  • Ein sehr wichtiger Punkt für Mannheim ist, dass wir jetzt ein „Freiheitsraum für queere Personen“ sind. Mitglieder in leitenden Positionen von Terre des Femmes haben sich transfeindlich und zum Verbot der Konversionstherapie kritisch geäußert. Begründung war, es gäbe keine naturwissenschaftlichen Belege, in einem „falschen“ Körper geboren zu sein. Weitere Zitate siehe unten*

Wir als Fraktion LI.PAR.Tie. können und wollen nicht verantworten, dass sich wegen dieser Organisation jemand in Mannheim ausgegrenzt fühlt. Transfrauen sind Frauen! Feminismus heißt: „Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und Freiheit aller Geschlechter“. Die Fraktion LI.PAR.Tie. setzt sich für ALLE Frauen ein. Deshalb lehnen wir die Zusammenarbeit mit Terre des Femmes Deutschland ab. Wir haben schon genug hassschürende Gruppierungen in der Mannheimer Politik.

 

*) Zitate aus dem Terre des Femmes Positionspapier zu Transgender:

Für die patriarchale Geschlechterordnung ist das biologische Geschlecht (Sex) der Anlass für die Unterdrückung von Mädchen und Frauen. Patriarchale duale Logik trennt und hierarchisiert Menschen entlang des biologischen Körpers von männlich und weiblich. Aus biologischen Unterschieden (biologisch Geschlecht/Sex) werden soziale Geschlechter (Gender) konstruiert, die als „natürlich“ vermittelt und dann so wahrgenommen und systemkonform erlebt und gelebt werden. (…)

Das Patriarchat wird seiner Wirkmacht beraubt, indem immer mehr Menschen mutig aus dem engen Korsett der Geschlechterstereotype ausbrechen, sich nach eigener Weise bewegen, kleiden, lieben, ohne das biologische Geschlecht zu verlassen. (…)

Die Struktur patriarchaler Macht kann jedoch nicht bekämpft werden, wenn der Anlass der patriarchalen Geschlechterordnung – die Biologie (Sex) – mit Gender gleichgesetzt wird. (…)

Ein Eintritt durch Transition in fest definierte Geschlechterrollen mit den ihnen entsprechenden Stereotypen ändert allerdings nichts an Binarität oder Hierarchisierung innerhalb des Systems. Er kann im Gegenteil dazu beitragen, das Patriarchat fortzusetzen, zu bekräftigen und sogar dazu führen, patriarchale Logik, Sozialisation und Strukturen in Frauenräume hineinzutragen. Wir unterstützen das Recht, das empfundene Geschlecht auszudrücken, setzen aber dort Grenzen, wo dieser Ausdruck das Recht von Frauen auf eigene Räume (z.B. Frauenhäuser) und Selbstorganisation auch unter Bezug auf den Körper betrifft.

Quelle: https://www.frauenrechte.de/images/downloads/presse/Positionspapier_Transgender_TDF.pdf

Mehr dazu hier.