Der Flugplatz Mannheim City soll geschlossen werden

Haushaltsantrag für 2023

Der Flughafen Mannheim stellt den Flugbetrieb ein und wird geschlossen. Für die dadurch freiwerdenden Gebäude und Flächen wird ein Nutzungskonzept entwickelt und umgesetzt.

 

Begründung:

Der Gemeinderat hat kürzlich einen Klimaschutz-Aktionsplan für die Stadt Mannheim mit dem Ziel Klimaneutralität bis 2030 verabschiedet. Hier sind besonders Anstrengungen im Verkehrssektor, der bundesweit die niedrigsten CO2-Einsparungen aller Sektoren erbracht hat, erforderlich. Dazu gehört auch der Flugverkehr. Inlandsflüge sind besonders klimaschädlich und lassen sich leicht kompensieren. Die klimaschädlichste Art der Fortbewegung sind Flüge mit sog. Learjets, also kleinen turbinengetriebenen Geschäftsfliegern. Neben dem noch immer eingeschränkten Linienverkehr vom City Airport Mannheim nach Berlin und Hamburg, der gut getaktete ICE-Strecken bedient und damit ersatzlos gestrichen werden kann, sind diese Geschäftsflieger die wichtigsten Nutzer.

Für die Stadt gelten ihre Start- und Landemöglichkeiten als wichtige Strukturmaßnahme. Doch
1. wiegt das nicht die Abwendung der Klimakatastrophe auf.
2. gibt es, wenn auf diese Art des Flugverkehrs nicht komplett verzichtet werden kann, einen zweiten dafür geeigneten Flugplatz „um die Ecke“ in Speyer.
3. ist der Großflughafen Frankfurt nur eine halbe Zugstunde von Mannheim entfernt.
4. sind viele Geschäftsflüge sicherlich auch per Zug zu erledigen.
Und 5. hat sich in der Corona-Pandemie das ressourcensparende Instrument der Online-Meetings etabliert, das viele Geschäftsflüge unnötig machen dürfte.

Beim diesjährigen Flughafencheck der Pilotenvereinigung Cockpit, bei dem es um die Sicherheitsausstattung geht, landete der Mannheimer Flughafen auf dem letzten Platz. Bei Sicherheitstests in vorherigen Jahren bildete er ebenfalls immer Schlusslicht.

Die immensen Flächen des City Airports können ökologisch und ökonomisch sinnvoller genutzt werden, z.B. mit einer Teilüberbauung einer Photovoltaik-Anlage. Auch für die Randbebauung eröffnen sich neue Perspektiven. Ein Nutzungskonzept ist zu entwickeln.

Und schließlich kann die Stadt dauerhaft jährlich einen sechsstelligen Betrag an Zuschüssen (ca. 300.000 € Verlustübernahme) und kostenfreier Immobilien-Überlassung (aktuell 147.000 €) einsparen.

 

Foto: Carsten Steger / Wikimedia – CC BY-SA 4.0