Verkehrsversuch vollständig umsetzen und durchführen!

Die Fraktion LI.PAR.Tie. im Gemeinderat Mannheim spricht sich für eine Fortführung des Verkehrsversuchs Innenstadt ohne Wenn und Aber aus. Die Stadträtinnen und Stadträte der LINKEN, Tierschutzpartei und Die PARTEI begrüßen den Dialog der Stadtverwaltung mit Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistungen in den Quadraten. Die Begründung für die Forderungen nach Abbruch des Verkehrsversuchs halten sie jedoch für abwegig, denn für eine Bewertung der Kunden- und Umsatzentwicklung läuft der Verkehrsversuch bis jetzt viel zu kurz. Bisher sind noch nicht einmal alle Maßnahmen in Kraft getreten.

Die Gewerbetreibenden in der Innenstadt leben auch nicht vom motorisierten Durchgangsverkehr. Die Zielverkehre in die Quadrate können alle Straßen erreichen und Parkhäuser anfahren. Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe zu den Geschäften sind ohnehin die Ausnahme im dynamischen Parksuchverkehr. Die mit am umsatzstärksten Ladengeschäfte befinden sich in der Fußgängerzone Planken. Die dortige hohe Aufenthaltsqualität und Kund*innen-Frequenz ist größtenteils auf den nicht vorhandenen Straßenverkehr zurückzuführen.

Die Ursachen für die Umsatzeinbußen sind nicht ein paar Straßensperrungen in der Innenstadt, sondern die Konkurrenz durch den Online-Handel und die Einschränkungen in der Corona-Pandemie.

Ein Verkehrsversuch dient dem Sammeln an Erfahrungen. Sicherlich muss anschließend in einigen Details nachjustiert werden. Dazu gehört nach Einschätzung der Fraktionsmitglieder möglicherweise die Ausweitung ebenerdiger Haltemöglichkeiten und Kurzzeitparkplätze in zentralen Lagen für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder Behindertenparkausweis, also vor allem Menschen im Rollstuhl oder mit Rollator.

Für alle anderen Personengruppen sieht der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion, Stadtrat Dennis Ulas, eher Vorteile in der Verkehrsberuhigung: „Wer gesunde Beine hat, macht gerne einen Einkaufsbummel und lässt mehr Geld in den Geschäften und Gaststätten als von der Parkplatzsuche gestresste Autorfahrer*innen.“